In den stockenden Verkaufsprozess der Chipsparte des angeschlagenen japanischen Technologiekonzerns Toshiba kommt offenbar Bewegung. Toshiba habe seine Gläubigerbanken darüber informiert, mit seinem US-Partner Western Digital und dem Elektronik-Konzern Foxconn Gespräche über die Veräußerung der florierenden Sparte zu führen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag aus Bankenkreisen.

Eine Toshiba-Sprecherin teilte mit, der Konzern unterhalte sich mit weiteren Interessenten als dem zunächst ausgewählten Bieter. Toshiba hatte vergangenen Monat ein von der heimischen Regierung angeführtes Konsortium als bevorzugten Bieter ausgewählt, aber noch keine Übereinkunft erzielt.

Klage

US-Partner Western Digital, mit dem die Japaner das wichtigste Chip-Werk betreiben, wollte den umgerechnet gut 16 Mrd. Euro schweren Verkauf mit einer Klage verhindern. Die Amerikaner wollen die Einheit selber übernehmen und sind der Ansicht, dass ein Verkauf ihre Zustimmung voraussetzt. Toshiba braucht die Milliarden aus der Veräußerung des weltweit zweitgrößten Herstellers von Speicherchips (NAND) dringend, um sich nach der Insolvenz der US-Kraftwerkstochter Westinghouse neu aufzustellen. (APA, 11.7.2017)