Brüssel – Einen Tag vor der entscheidenden Abstimmung der EU-Mitgliedstaaten über die Zulassung von genverändertem Soja hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments gegen die Einfuhrerlaubnis gestimmt. Eine große Mehrheit des Gremiums votierte am Dienstag in Brüssel gegen die Zulassung mehrerer Sorten von genverändertem Soja der Hersteller Bayer und Dow AgroSciences.

Diese sind gegen jeweils drei Unkrautvernichtungsmittel resistent und deshalb bei Umweltverbänden hoch umstritten. Die fraglichen Sojasorten können mit einer Mischung der Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, Isoxaflutol sowie Glufosinat gespritzt werden. Der Umweltausschuss hält dies für bedenklich. "Die Risikobewertung der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA sieht eine Prüfung derartiger Kombinationswirkungen gar nicht vor", begründete der Grünen-Europaabgeordnete Martin Häusling die Ablehnung des Ausschusses. Diese ist allerdings nicht bindend.

Entscheiden müssen die Mitgliedstaaten, die für solche Zulassungen in einem mit Ministerialbeamten besetzten Sondergremium zusammenkommen. Ergibt sich bei der Abstimmung am Mittwoch keine klare Mehrheit für oder gegen die Zulassung der genveränderten Sojasorten, muss die EU-Kommission eine Entscheidung fällen. (APA, 11.7.2017)