Pjöngjang/Seoul – Ein Erdbeben vor der Küste Nordkoreas ist nach südkoreanischen Angaben nicht durch einen erneuten Atomtest des Landes ausgelöst worden. Das Beben ereignete sich am Donnerstag etwa 190 Kilometer südöstlich der drittgrößten nordkoreanischen Stadt Chongjin und hatte der US-Erdbebenwarte USGS zufolge eine Stärke von 5,9.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, bei dem Erdstoß habe es sich um ein "natürliches Erdbeben" gehandelt. Der Geophysiker John Bellini der US-Erdbebenwarte sagte Yonhap, das Beben habe sich "500 Kilometer unterhalb des Meeresbodens" ereignet. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben seit 2006 fünf Atomwaffentests vorgenommen – davon zwei im vergangenen Jahr. Zuletzt hatten sich die Spannungen in der Region durch das Raketenprogramm des international weitgehend isolierten Landes weiter verschärft. Anfang des Monats testete Nordkorea erstmals eine Interkontinentalrakete, die nach Einschätzung von Experten auch den US-Bundesstaat Alaska erreichen könnte. Zudem gibt es immer wieder Meldungen, wonach Satellitenaufnahmen Vorbereitungen auf mögliche weitere Atomtests zeigen. (APA, 13.7.2017)