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Die Festnahme eines Macbook-Diebs scheitert an Apples Datenschutzpolitik.

Foto: APA/AFP/Getty/Lam

Ende April verliert ein Hamburger Autor sein Macbook. Ein paar Tage später wird es erstmals geortet, Anfang Juli macht sich der Dieb sogar einen Termin in einem Apple Store aus – doch das Gerät bleibt weiterhin gestohlen. Denn der Apple Store weigerte sich, ohne richterlichen Beschluss Daten zu der Person zu liefern, die das Macbook entsperren lassen wollte. Das entspreche Apples Datenschutzrichtlinien und sei laut Staatsanwaltschaft auch das richtige Vorgehen. Der Fall sorgt nun für Aufregung, da Dieb und Diebesgut trotz eines offensichtlichen Termins nicht geschnappt werden konnten.

Betroffener ist sauer

Gegenüber "Spiegel Online" sagt der Bestohlene, er sei stinksauer: "Apple hätte das Gerät einziehen können, haben sie aber nicht gemacht." Er hatte das Macbook bereits im Mai orten können, damals sei die Polizei aber bei einer falschen Wohnung aufgetaucht. Das liegt daran, dass Macbooks ihren Standort nur ungefähr übermitteln können, da sie lediglich über IP-Adresse oder WLAN-Netze lokalisiert werden können.

Datenschutz

Als er dann via E-Mail informiert wurde, dass wegen seines Macbooks ein Termin in einem Apple Store ausgemacht worden sei, hatte er fix mit der Beschlagnahmung des Geräts gerechnet. Doch die Datenschutzpolitik des Apple Store verhinderte dies. Die Polizei Köln bestätigte dem "Spiegel", dass Beamte vor Ort gewesen seien. Nun hoffen die Ermittler, den Täter über Videoaufnahmen aus dem Apple Store identifizieren zu können. (red, 13.7.2017)