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Über ein ausgeklügeltes Berechtigungssystem will Android eigentlich sicherstellen, dass Smartphone-User die Kontrolle über ihre Daten immer selbst im Griff haben. Immerhin müssen sie so bei jeder App einzeln zustimmen, wenn diese den Zugriff auf sensible Informationen wie Standort oder Adressbuch haben will. Das Problem dabei: VIele User klicken einfach bei allem auf "Ja". So zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre, dass sich ein bedeutender Teil der Schadsoftware unter Android nur deswegen verankern kann, weil die User dieser unachtsamerweise den Zugriff gewähren.

Aussortieren

In seinem Kampf gegen Schadsoftware und "potentiell gefährliche Apps" will Google nun einen Schritt weitergehen. Mithilfe von Maschinenlernen sollen künftig "böse" Apps automatisch im Play Store aufgespürt und danach einer gesonderten Prüfung unterzogen werden.

Die neuronalen Netze von Google gehen dabei von einer recht einfachen Theorie aus: Apps mit ähnlichen Aufgabenbereichen werden auch vergleichbare Berechtigungen anfordern. Also sortiert die laufend dazu lernende Software Googles alle Apps in Gruppen, und vergleicht welche Berechtigungen sie verlangen. Wenn dann eine Taschenrechner-App plötzlich Zugriff auf das Mikrofon oder die Kamera will, fällt das schnell auf, und das System schlägt Alarm.

Zielsetzung

Bei diese Initiative geht es insofern weniger um echt Malware als um Apps, die einen negativen Einfluss auf die Privatsphäre der User haben. Zudem will man legitime App-Entwicklern ohne Spionageabsicht künftig darüber informieren, wenn ihre Programme Defizite in Hinblick auf Privacy oder Sicherheit aufweisen. (apo, 13.7.2017)