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"Ich sehe, dass die Industrie langsam die kollektive Verantwortung für den Abgasskandal übernimmt. Besser spät als nie", so die EU-Kommissarin Elzbieta Bienkowska.

Foto: reuters / vidal

Berlin – EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska begrüßt die Pläne von deutschen Autoherstellern, ältere Diesel-Fahrzeuge nachzurüsten. "Ich sehe, dass die Industrie langsam die kollektive Verantwortung für den Abgasskandal übernimmt. Besser spät als nie", sagte Bienkowska der Zeitung "Rheinische Post" (Freitagausgabe).

Nicht-zulässige Fahrzeuge müssten so schnell wie möglich aus dem Umlauf genommen werden. "Außerdem braucht es zusätzliche freiwillige Maßnahmen der Automobilhersteller, um schnell die Stickstoffoxidemissionen der bestehenden Dieselflotte in Europa zu reduzieren", forderte Bienkowska. Im April hatte sie vor dem EU-Parlament ein rasches Ende von Dieselmotoren vorausgesagt.

Angesichts von erhöhter Luftverschmutzung in den Städten und Klagen von Umweltverbänden hatten Stuttgart, Hamburg und München bereits mit Fahrverboten für Diesel-Autos gedroht. Um dies zu verhindern, haben die bayerischen Fahrzeugbauer BMW, Audi und MAN ein Maßnahmenpaket vereinbart, das unter anderem eine Nachrüstung von Autos vorsieht. Eine bundesweite Lösung, die auch andere Hersteller einbezieht, steht noch aus.

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt hat für den 2. August ein "Nationales Forum Diesel" einberufen, zu dem Vertreter des Wirtschaftsministeriums, der Länder mit Autoindustrie, der Städte sowie der Hersteller und Zulieferer geladen sind. (APA/Reuters, 14.7.2017)