Medellín/Bogotá – Während der laufenden Friedensverhandlungen hat die kolumbianische Polizei einen mächtigen Kommandanten der linken Guerillaorganisation ELN gefasst. "Mateo" sei nahe der Großstadt Medellin im Departamento Antioquia festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Dem mutmaßlichen Anführer der ELN-Einheiten im Zentrum des Landes werden versuchter Mord, unerlaubter Waffenbesitz und Diebstahl vorgeworfen.

Bisher kein Waffenstillstand

Nachdem die größte Guerillaorganisation Farc (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) ihre Waffen bereits niedergelegt hat, verhandelt derzeit auch die ELN mit der Regierung über ein Friedensabkommen. Bisher gilt noch kein Waffenstillstand. Zuletzt hatte die ELN (Nationale Befreiungsarmee) ihre Angriffe sogar intensiviert. Die Rebellengruppe soll rund 1.500 Kämpfer unter Waffen haben.

Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften, linken Rebellen und rechten Paramilitärs sind in Kolumbien seit Mitte der 1960er Jahre mehr als 220.000 Menschen ums Leben gekommen. Für seinen Friedensschluss mit den Farc wurde Präsident Juan Manuel Santos im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. (APA, 14.7.2017)