Lima – Ecuador hat seinen umstrittenen Bau einer Mauer an der Grenze zu Peru vorerst gestoppt. Die ecuadorianische Außenministerin Maria Fernanda Espinosa habe "die Aussetzung des Mauerbaus auf dem rechten Ufer des Zarumilla-Kanals bestätigt", erklärte das peruanische Außenministerium am Donnerstag nach einem Treffen des Ressortchefs Ricardo Luna mit Espinosa in Peru.

Luna und Espinosa verständigten sich darauf, dass sich ihre beiden Stellvertreter am 24. Juli in Lima treffen sollen, um eine Lösung im Streit um den Grenzschmuggel auszuarbeiten. Ecuador hatte den Bau der 800 Meter langen und vier Meter hohen Mauer einseitig beschlossen. Dadurch solle der Schmuggel in der Grenzregion unterbunden werden, hieß es zur Begründung.

Verstoß gegen Vertrag von 1998

Am Montag rief Peru aus Protest gegen den Bau der Grenzmauer seinen Botschafter zu Konsultationen zurück in die Heimat. Nach Ansicht der peruanischen Regierung verstößt Ecuador mit der Grenzmauer gegen den Vertrag von Brasilia von 1998.

Mit dem Abkommen hatten Peru und Ecuador jahrzehntelange Grenzstreitigkeiten beigelegt, die auch zu zwei kurzen militärischen Konflikten geführt hatten, zuletzt 1995. Die 1.500 Kilometer lange Grenze zwischen den beiden südamerikanischen Ländern verläuft zu großen Teilen durch den Amazonas-Regenwald. (APA, 14.7.2017)