Wien/Bochum – Der deutsche Wohnungskonzern Vonovia, der im März die österreichische Conwert übernommen hat, macht sich nun daran, deren Kleinaktionäre loszuwerden. Am Sonntagabend wurde das Barangebot für den Streubesitz im Squeeze-out-Prozess veröffentlicht. Mit 17,08 Euro je Aktie liegt es etwas unter dem Schlusskurs der Conwert-Aktie vom Freitag (17,175 Euro).

Der Barabfindung im Gesellschafter-Ausschlussverfahren liege ein Unternehmenswertgutachten der Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft zugrunde, teilte Conwert mit. Vonovia und der Verwaltungsrat von Conwert haben den gemeinsamen Bericht gemäß Gesellschafter-Ausschlussgesetz beschlossen. Die Richtigkeit des gemeinsamen Berichts und die Angemessenheit der Barabfindung unterliegen noch einer Prüfung durch PwC Wirtschaftsprüfung GmbH als gerichtlich bestellter sachverständiger Prüfer.

Hauptversammlung Ende August

Die außerordentliche Hauptversammlung von Conwert, auf der die Übertragung der Aktien der Minderheitsaktionäre auf den Hauptgesellschafter beschlossen werden soll, wird voraussichtlich am 29. August 2017 stattfinden.

Vonovia hatte die an der Wiener Börse im ATX notierte Conwert im März um rund 2,7 Milliarden Euro übernommen. Damals hatte Vonovia bereits 93,09 Prozent der Aktien und Stimmrechte der Conwert Immobilien Invest SE erhalten. Das Baroffert lag bei 16,16 Euro je Aktie.

Durch den Zusammenschluss entsteht ein Unternehmen mit einem kombinierten Portfolio von rund 355.000 Wohnungen. Die rund 24.500 Wohnungen von Conwert liegen vor allem in Leipzig, Berlin, Potsdam, Dresden und Wien. Vonovia ist der größte deutsche Wohnungskonzern. (APA, 16.7.2017)