Innsbruck – Nach mehreren Attacken von Kühen auf Wanderer soll ein neuer "Erklärfilm" mehr Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Weidevieh schaffen. Das Video – konzipiert von der Landwirtschaftskammer Tirol, der Tirol-Werbung, dem Alpenverein, der Wirtschaftskammer und der Landesveterinärdirektion – soll die wichtigsten Verhaltensregeln anschaulich darstellen, um kritischen Situationen vorzubeugen.

Landwirtschaftskammer Tirol

Die Landwirtschaftskammer hatte bereits nach einer tödlichen Kuhattacke im Sommer 2014 auf eine deutsche Touristin in den Stubaier Alpen den Informationsfolder "Eine Alm ist kein Streichelzoo" herausgebracht – der Film trägt nun denselben Namen. "Nach dem tragischen tödlichen Unfall zu Beginn der diesjährigen Almsaison war für uns klar, dass es noch mehr Bewusstseinsbildung hinsichtlich des richtigen Verhaltens auf den Almen braucht", erklärte Kammerpräsident Josef Hechenberger am Dienstag.

Neue Zwischenfälle in der Steiermark und Kärnten

Zuletzt kam es am Montagnachmittag in der Steiermark wieder zu einem Zwischenfall mit Wanderern und Kühen. Ein deutsches Ehepaar war mit seinem angeleinten Hund auf der Turacherhöhe (Bezirk Murau) an einer Herde von 31 Tieren, darunter Muttertiere und Kälber, auf einem Schotterweg vorbeispaziert. Als sie die Tiere bereits passiert hatten, attackierten diese die 63-jährige Frau von hinten. In der Folge griffen sie auch ihren Mann (68) an, der vergeblich versuchte, die Kühe mit einem Stock zu vertreiben. Die Frau wurde mit mehrfachen Knochenbrüchen ins LKH Villach geflogen, ihr leicht verletzter Mann wurde von einem praktischen Arzt versorgt.

Am Sonntag hatte eine Herde von rund 50 Kühen in Kärnten mehrere Wanderer angegriffen. Fünf Personen wurden dabei verletzt. Anfang Juni war in Erl in Tirol eine 70-Jährige von Kühen angegriffen und tödlich verletzt worden. (APA, red, 18.7.2017)