In den Niederlanden stehen die Gefängnisse leer: Zahlreiche Haftanstalten wurden in den vergangenen Jahren wegen Mangels an Insassen geschlossen. Als Gründe dafür werden ein Rückgang bei Verbrechen, aber auch eine neue Rechtsphilosophie, die die Rehabilitation dem Wegsperren vorzieht, genannt.

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Aber was tun mit den leeren Gemäuern? Einige Gefängnisse wurden an Belgien und Norwegen vermietet, die hier Gefangene untergebracht haben. Andere wurden während der Flüchtlingskrise als Asylzentren genutzt, etwa das frühere Gefängnis in Hoogeveen im Nordosten des Landes, wo – wie im Bild ersichtlich – auch ausreichend Platz zum Fußballspielen war.

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Das denkmalgeschützte panoptische Gefängnis in Breda im Süden des Landes wurde 2014 geschlossen. Nun entstehen auf knapp 33.000 Quadratmetern ein Büro- und Entertainmentzentrum in den alten Mauern. Laut Medienberichten war die Resonanz bisher enorm: 90 Start-ups haben sich bisher in den nicht ganz alltäglichen Bürostandort eingemietet.

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Im Inneren des Gebäudes schaut es aber weiterhin so wie im Gefängnis aus. Das gefällt Abenteuerlustigen: Hier werden sogenannte "Prison Escape"-Spiele veranstaltet. Fans von Nervenkitzel tragen hier eine Gefängnisuniform und müssen aus ihrer Zelle ausbrechen – professionelle Schauspieler versuchen dies zu verhindern.

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Ein anderes früheres Gefängnis in Amsterdam soll an private Immobilienentwickler verkauft werden, die auf dem 7,5 Hektar großen Grundstück rund 1.000 Wohnungen errichten und einen komplett neuen Bezirk entwickeln müssen, so die Vorgaben der Stadt. (red, 1.8.2017)

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