Life and other transient Storms (mit Lotte Anker am Saxophon) gibt sein Nickelsdorf-Debüt

Foto: Peter Gannushkin

Der niederländische Schlagzeuger Han Bennink, der am Donnerstag im Duo mit Klarinettist Joris Roelofs das Festival Konfrontationen in Nickelsdorf eröffnet, blickt auf eine mehr als 55-jährige Karriere zurück. Schon mit 17 hatte Bennink US-Jazzgrößen wie Sonny Rollins, Dexter Gordon oder Nina Simone am Schlagzeug begleitet, wenn diese in seiner Heimat gastierten.

Am Freitag ist Bennink dann auch Teil des ICP Orchestra: 1967 hatten Misha Mengelberg, Willem Breuker und Bennink den Instant Composers Pool (ICP) als eine Mischung aus musikalischer Kooperative, Plattenlabel und politischer Organisation gegründet, ursprünglich auch mit der Intention, Mengelbergs Vorbildern Herbie Nichols oder Thelonious Monk Tribut zu zollen.

Nach Mengelbergs Tod vor einigen Monaten wird das ICP-Konzert zur Hommage an den Pianisten.

US-Saxofonist Ken Vandermark spielte schon mit Hamid Drake (heuer ebenfalls mit Uruk live dabei), Peter Brötzmann, Mats Gustafsson, Zu, The Flying Luttenbachers, The Ex und der Poppunkcombo Superchunk zusammen. Am Donnerstag sind Posaunist Steve Swell, der norwegische Kontrabassist Jon Rune Strøm und dessen Landsmann, Schlagzeuger Paal Nilssen-Love, seine Partner.

Ebenfalls am Eröffnungstag steht Multiinstrumentalist Joe McPhee auf der Bühne, wenn er seinem Vorbild Clifford Thornton im gleichnamigen Memorial Quartet huldigt. Der 77-jährige US-Musiker ist ein Veteran der Black-Power-Bewegung, nachzuhören etwa auf der LP Nation Time (1970), der bis heute stetig an einem Sound-Vermächtnis arbeitet.

Weit über 100 Alben sind das Ergebnis, bei den Konfrontationen wird er auch im Duo mit dem schwedischen Saxofonisten Mats Gustafsson auftreten. Neben Saxofonist Evan Parker sei noch auf Oliver Lake hingewiesen. (dog, 18.7.2017)