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Entspannen vor der Statale-Universität in Mailand. Viele besuchen nach der Pflichtschule keine weiterführende Ausbildung oder Lehre, arbeiten nicht und nehmen auch an keiner Schulungsmaßnahme teil.

Foto: Luca Bruno/AP/dapd

Rom – Italien zählt europaweit als Land mit den meisten sogenannten "NEET"-Jugendlichen ("Not in Education, Employment or Training", Anm.). Dabei handelt es sich um junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren, die nach der Pflichtschule keine weiterführende Ausbildung oder Lehre besuchen, nicht arbeiten und auch an keiner Schulungsmaßnahme teilnehmen. Sie machen 19,9 Prozent aller Jugendlichen in Italien aus.

Der europaweite Durchschnitt liegt bei 11,5 Prozent. "Ohne Beruf werden die Projekte fürs Leben hinausgeschoben, oft verzichtet man ganz darauf. Probleme beim Einstieg in die Arbeitswelt vertiefen die Abhängigkeit vom Elternhaus und bremsen die Bildung neuer Familien", heißt es in einem in Rom veröffentlichten Bericht. Nicht umsonst zählt Italien zu den EU-Ländern mit der niedrigsten Geburtenrate.

In Italien ist die Jugendarbeitslosigkeit in den Krisenjahren stark gestiegen und liegt bei fast 40 Prozent. Immer mehr Jugendliche wandern ins Ausland aus. 115.000 Italiener haben 2016 ihre Heimat verlassen, um auszuwandern. Dabei handelt es sich vor allem um Jugendliche und Akademiker. Deutschland, Großbritannien und die USA sind die begehrtesten Auswanderungsziele.

Nach den Krisenjahren nimmt auch die Zahl der italienischen Pensionisten zu, die der Heimat den Rücken kehren. Sie suchen mehr Lebensqualität und vor allem mehr Kaufkraft für ihr Erspartes, geht aus veröffentlichten Angaben der Fürsorgeanstalt INPS hervor, die jährlich 400.000 Pensionen mit einem Gesamtwert von einer Milliarde Euro an Italiener im Ausland zahlt. (APA, 19.7.2017)