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Chinas Konsumenten tauschen sich rege in sozialen Netzwerken über neue Produkte aus.

Foto: AP / Alexander F. Yuan

Nach heftiger Kritik an einer Werbung des Autobauers Audi in China hat sich das deutsche Unternehmen entschuldigt und das als sexistisch verurteilte Video zurückgezogen. Die Öffentlichkeit sehe die Werbung als "respektlos Frauen gegenüber", erklärte die Audi-Sparte für Gebrauchtwagen in ihrer "aufrichtigen Entschuldigung" am Donnerstag.

Die Audi AG drückte in einer eigenen Erklärung ihr "tiefes Bedauern" über jegliche Beleidigung durch die Werbung aus. Das Video entspreche "in keiner Weise" den Werten des Unternehmens.

Unpassender Vergleich

In der chinesischen Werbung für die Gebrauchtwagen-Sparte von Audi testet eine Schwiegermutter während der Hochzeit ihres Sohnes dessen Braut wie ein Stück Vieh. So öffnet sie ihr gewaltsam den Mund, um die Zähne zu überprüfen. Mit dem Video soll offensichtlich suggeriert werden, dass ein Auto vor dem Kauf ebenso gründlich durchgecheckt werden sollte wie eine Braut vor der Hochzeit.

Im Internet sorgte die Werbung für breite Empörung. "Sucht Ihr Vieh aus?", fragte ein Nutzer im twitter-ähnlichen sozialen Netzwerk Weibo. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) überprüfe Mund und Zähne von Frauen, wenn sie mit Sexsklavinnen handele. Ein anderer Nutzer nannte den Audi-Clip "extrem widerwärtig".

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Werbung in China in sozialen Netzwerken heftig angegriffen wird. Im vergangenen Jahr entschuldigte sich ein Waschmittelhersteller für eine Werbung, in der ein Schwarzer in eine Waschmaschine gesteckt wurde – um anschließend als hellhäutiger Asiate aus der Trommel zu steigen. (APA, 20.7.2017)