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Davis (li.) und Barnier sind nicht ganz eins.

Foto: REUTERS/Yves Herman/File Photo

London/Brüssel – Kaum Fortschritte hat offenbar die zweite Runde der Brexit-Verhandlungen gebracht. Der britische Brexit-Verhandler David Davis zog zwar ein "positives Fazit" der von Montag bis Donnerstag dauernden Gespräche, bei den finanziellen Verpflichtung durch den EU-Austritt werde London aber "keine Erpressung" akzeptieren.

EU-Chefverhandler Michel Barnier forderte neuerlich Klarheit bei den britischen Positionen. Bei den drei Hauptpunkten Bürgerrechte, finanzielle Abgeltung und Nordirland-Grenze habe es jedenfalls keine nennenswerten Fortschritte gegeben. Barnier verlangte neuerlich, dass bei den Bürgerrechten der Europäische Gerichtshof zuständig sein müsse. Außerdem solle London endlich ein Gesamtpaket für die finanziellen Bereiche vorlegen, dann könne man verhandeln.

Verhandlungen über EU-Handelsabkommen "kinderleicht"

Der britische Handelsminister Liam Fox gibt sich unterdessen außerordentlich optimistisch. Die Gespräche mit der EU über ein Handelsabkommen seien "mit die einfachsten in der Geschichte der Menschheit", sagte Fox am Donnerstag der BBC.

Sie seien deshalb so leicht, weil beide Seiten bereits ähnliche Regulierungen hätten und kein Zölle erhöben. "Der einzige Grund, dass wir kein freies und offenes Abkommen erhalten könnten, ist, dass die Politiker den Ökonomen in die Quere kommen", sagte Fox, der vehement für einen Austritt aus der EU gekämpft hatte. Großbritannien könne aber auch ohne Handelsabkommen mit der EU überleben. Fox widersprach damit Finanzminister Philip Hammond, der gesagt hatte, sollte es kein Abkommen mit der EU geben, wäre das ein "sehr, sehr schlechtes Ergebnis". (red, APA, 20.7.2017)