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Mit abgesägten Bäumen, Müll und Hausrat versuchten Anhänger der venezolanischen Opposition am Donnerstag Straßen zu blockieren. Vielerorts war kein Weiterkommen möglich, der Streikaufruf wurde aber nicht überall befolgt.

Foto: REUTERS/Carlos Garcia Rawlins

Caracas – Der Erfolg war deutlich größer als bei einem ähnlichen Versuch im Vorjahr – vom geplanten Generalstreik waren die Proteste der Opposition am Donnerstag in Venezuela aber erneut weit entfernt. Während Demonstranten viele Straßen in der Hauptstadt Caracas und weiteren Ballungszentren versperrten, blieben andere Teile des Landes vom Aufruf der Opposition weitgehend unberührt. Vor allem in den ärmeren Vierteln, die noch immer als Hochburg der linken Regierung von Präsident Nicolás Maduro gelten, blieben viele Geschäfte und Einrichtungen geöffnet.

Zusätzlich zu den 2,8 Millionen öffentlich Bediensteten hatte auch die staatliche Erdölgesellschaft PDVSA schon im Vorfeld erklärt, sich nicht an den Maßnahmen beteiligen zu wollen. Sie ist für 95 Prozent der Exporteinnahmen Venezuelas verantwortlich. In der Früh hatte zusätzlich die Kammer der Einkaufszentrenbetreiber bekanntgegeben, dass sie sich nicht an den Aktionen beteiligen wolle. In vielen Vierteln bleiben dennoch am Donnerstag Geschäfte geschlossen.

Das Oppositionsbündnis MUD – ein Sammelbecken liberaler, konservativer und sozialdemokratischer Parteien – wollte mit dem Streik ein Signal gegen die Regierung Maduros setzen, dessen Abtritt es wegen der Gewalt bei der jüngsten Protestwelle verlangt. Die Demonstrationen halten seit mehreren Monaten an. Insgesamt gibt es über 100 Tote, die von beiden Seiten der konkurrierenden Gruppen kommen. (mesc, Reuters, 20.7.2017)