Aus Frustration mit dem Model stieg Romero schließlich selber vor die Kamera.

Foto: id Software

Tausende Leichen transdimensionaler Horrordemonen pflastern seinen Weg in die Hölle und zurück. Gleich mehrfach hat er in "Doom" die Menschheit vor einem Ansturm der fürchterlichen Feinde bewahrt. Tribut wird dieser Leistung unter anderem auf dem Cover der ersten Ausgabe des Shooter-Klassikers gezollt.

Doch trotz seiner epischen Heldentaten lebte der "Doom Guy" bisher incognito. Nun hat aber John Romero, Mitgründer des "Doom"-Studios id Software, die Identität des Monsterschrecks per Blogeintrag preisgegeben.

"I am Doom Guy!"

Und zwar ist der "Doom Guy" niemand anderer, als John Romero selbst. Das war allerdings gar nicht so vorgesehen gewesen, sondern ergab sich einigermaßen zufällig. Mitte 1993 hatte man ein männliches Model ins Studio eingeladen, um Fotos für das "Cover" des damals noch in Entwicklung befindlichen Spiels aufzunehmen.

Das Model posierte mit freiem Oberkörper und einem Plastikmodell der der berühmt-berüchtigten Plasma Gun. Die Vorgabe: Eine "unendliche Zahl" von Dämonen greift an und der Darsteller schießt von einem Hügel auf sie. Das Model nahm eine Reihe von Posen ein. Trotz Anweisungen von Romero erwies sich jedoch keine davon als zufriedenstellend.

Romero stieg selbst vor die Kamera

"Frustriert habe ich also selber mein Shirt ausgezogen und ihm gesagt, er soll mir die Waffe geben", so der Entwickler. Der Darsteller wurde stattdessen angewiesen, nach Romeros Hand zu greifen, wie es einer der Dämonen tun würde. Das daraus resultierende Foto wurde schließlich aus einer Reihe von Aufnahmen auserkoren, die Verpackung von einem der bedeutendsten Egoshooter in der Geschichte des Genres zu zieren.

Warten auf "Blackroom"

Die weitere Geschichte des zum Dämonen degradierten Models ist, ebenso wie dessen Name, unbekannt. Romero selbst verließ später id Software und gründete seitdem mit unterschiedlichem Erfolg mehrere Spielestudios.

2016 initiierte er eine Crowdfunding-Kampagne für einen neuen Shooter namens "Blackroom", die er jedoch nach einigen Tagen vorzeitig beendete, da man doch lieber zuerst eine spielbare Demo entwickeln wollte. Seitdem ist es still um das Projekt geworden. (red, 23.07.2017)