Berlin – Der Poptheoretiker Diedrich Diederichsen ist vom neuen Konzept der Berliner Volksbühne nicht überzeugt. "Das Programm, das jetzt vorgestellt wurde, ist einfach hohl. Lauter Namen und Ideen, die schon lange überall vorkommen, von Tino Sehgal bis zu Boris Charmatz", sagte der 59-Jährige dem "Tagesspiegel" (Samstag).

Es habe ihn "völlig ratlos" gemacht. Er vermisse ein Manifest, ein zentrales Motiv. An dem Theater hätten mit René Pollesch, Herbert Fritsch oder Christoph Marthaler "einfach die Spitzenleute im deutschsprachigen Theater gearbeitet", so Diederichsen weiter. "Und die gehen jetzt alle weg von der Volksbühne."

Intendant Frank Castorf nahm Anfang Juli seinen Abschied an der Volksbühne, wo er 25 Jahre lang arbeitete. Er wird zur neuen Spielzeit von dem Belgier Chris Dercon abgelöst, der in der Berliner Kulturszene hochumstritten ist. Kritiker fürchten Kommerzialisierung und Beliebigkeit an dem traditionsreichen Theaterhaus. (APA, 23.7.2017)