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John F. Kennedy wenige Augenblicke vor seiner Ermordung. Nun haben die US-National Archives Tausende Dokumente zu den Ermittlungen freigegeben.
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Washington – Am Montag haben die National Archives der USA begonnen, bisher geheime Unterlagen zum Attentat auf US-Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 in Dallas (Texas) zu veröffentlichen. Insgesamt werden über 3.800 Akten und Tondokumente freigegeben, weitere sollen noch folgen.

Im JFK Assassination Records Collection Act aus dem Jahr 1992 wurde festgelegt, dass jede Akte über die Ermordung von John F. Kennedy spätestens 25 Jahre nach Verabschiedung dieses Gesetzes vollständig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll, vorausgesetzt, der jeweils amtierende US-Präsident hat nichts dagegen.

Spannende Tondokumente

Das offizielle Archiv aller Akten zum Kennedy-Attentat, die John F. Kennedy Assassination Records Collection, ist im Besitz von insgesamt über fünf Millionen Aktenseiten. Ein Großteil davon wurde bereits seit den 1990er Jahren nach und nach veröffentlicht. Unter den nun freigegebenen Dokumenten gelten 17 Tonaufzeichnungen als besonders spannend.

Bei den Audiodateien handelt es sich laut den National Archives um Interviews mit dem ehemaligen KGB-Agenten Yuri Nosenko. Der sowjetische Offizier war 1964 übergelaufen und hatte damals behauptet, zuvor für die KGB-Akten über den Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald verantwortlich gewesen zu sein. Oswald lebte zwischen 1959 und 1962 in der Sowjetunion.

441 geheim gehaltene Akten

Von den nun präsentierten 3.810 Dokumenten waren 3.369 bereits zu einem früheren Zeitpunkt in teilweise editierter Form veröffentlicht worden. 441 weitere Akten waren bisher vollständig zurückgehalten worden. Hauptsächlich handelt es sich um Unterlagen des FBI und der CIA. (tberg, 25.7.2017)