Das Alpine Museum der Schweiz wurde 1905 gegründet. Seit 2012 bemüht man sich erfolgreich um eine zeitgemäße Positionierung des Hauses.

Foto: alps

In den letzten Jahren fand eine Öffnung hin zur Gegenwartskunst statt. Hier eine Ausstellung des Tiroler Fotografen Lois Hechenblaikner (2012/13).

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Bern – Das Alpine Museum der Schweiz in Bern, kurz Alps, blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. 1905 gegründet und 1934 in eine Stiftung von Bund, Kanton und Stadt Bern sowie dem Schweizer Alpen-Club SAC überführt, wurde es lange Zeit als volksundliches, natur- und kulturhistorisches Bergmuseum klassischer Prägung geführt.

Seit 2011 bemühte man sich im Alps um eine umfassende Neupositionierung, inhaltlich wie organisatorisch. Heimattümelei, Skistock und Steigeisen wurden ersetzt durch gegenwärtige Themensetzung. Der klassische Bergfokus wurde um Fragen nach Identität, Mobilität, Innovation, Klimawandel oder Energie ergänzt. Ausstellungstechnisch fand eine Öffnung hin zu Kunst und Film statt, besonderer Fokus wurde auf Bildungsangebote für Schüler gelegt. Die Neupositionierung trug Früchte: deutlich mehr Publikum in den letzten fünf Jahren, gestiegene Medienresonanz und Anerkennung in der Fachwelt, 2013 war man gar für den Europäischen Museumspreis nominiert.

Neues Fördersystem

Geht es nach dem Schweizerischen Bundesamt für Kultur (BAK), könnte das nun bald ein Ende haben. Das BAK hat entschieden, das Alps in der kommenden Förderperiode (2018–2022) statt mit bisher 1,02 Millionen Schweizer Franken nur noch mit 250.000 jährlich zu unterstützen. Das entspricht einer Reduzierung um 75 Prozent. Aus heutiger Sicht sei das für das Haus existenzgefährdend, wie Direktor Beat Hächler warnt. Hintergrund der Budgetreduzierung ist ein neues Fördersystem, bei dem statt wie bisher sieben nunmehr 13 Institutionen unterstützt werden. Die Gesamtfördersumme von 5,9 Millionen Franken wurde allerdings im Vergleich zu 2017 um nur eine Million angehoben.

Für 2018 hat das BAK Alps noch eine einmalige Überbrückungsförderung von zusätzlich 464.000 Schweizer Franken gewährt. Für die Zeit danach jedoch müsse man in den nächsten Wochen Lösungen finden. Alps-Chef Hächler schließt nicht aus, dass man den Entscheid anfechten werde: "Es kann nicht sein, dass das Alpenland Schweiz ohne Not sein einziges Alpenmuseum abschafft. Dafür kämpfen wir – und wenn es sein muss auch im nationalen Parlament", so der Direktor. (Stefan Weiss, 25.7.2017)