Rund dreieinhalb Jahre nach der Vorstellung hat das Fairphone 1 nun sein offizielles "End-of-Life" erreicht.

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Mit einigen Rohstoffen aus Abbaustätten mit humanen Arbeitsbedingungen, besserer Entlohnung bei der Fertigung, austauschbarem Akku und weitestgehend modularem Innenaufbau machte das erste Fairphone Ende 2013 von sich reden. Der gleichnamige Hersteller hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Thema Fairness und Nachhaltigkeit in der Elektronikindustrie stärker auf die Agenda zu bringen und mit den eigenen Geräten ein Beispiel zu sein.

Doch die hehren Ambitionen scheitern mitunter an der Realität. Dreieinhalb Jahre nach dem Release hat man nun die Unterstützung der ersten Generation des Android-Handys auf Soft- und Hardwareseite beendet.

Support nicht mehr finanzierbar

Schon in den vergangenen Monaten war es schwer, an Ersatzteile für das Gerät zu kommen. Wer einen neuen Akku oder andere Komponenten benötigte, musste meist bei Drittanbietern einkaufen, da diese im Onlineshop nicht mehr zu haben waren.

Wie Firmenchef Bas van Abel in einem Blogeintrag schreibt, hatte man mittlerweile selbst Probleme und Mehrkosten bei der Beschaffung. Eine Unterstützung sei nicht mehr möglich, ohne die "finanzielle Stabilität" des Unternehmens zu gefährden. Andere Hersteller bieten Reparaturen und Ersatzteile in der Regel zumindest fünf Jahre lang an.

Smartphone blieb bei Android 4.2

Ein eher unrühmliches Kapitel schließt sich damit auch bezüglich Softwaresupport. Das Fairphone war einst mit Android 4.2 "Jelly Bean" auf den Markt gekommen. Eine stabile Aktualisierung über diese Version hinaus gab es nie.

Eine Firmware des ebenfalls schon gealterten Android 4.4 "Kitkat" befand sich in Entwicklung, die nun ebenfalls eingestellt. Der nie erfolgte Versionssprung hängt auch mit der Wahl des Prozessors zusammen. Hersteller Mediatek hatte in der Vergangenheit immer wieder mit mangelndem Treibersupport für neue Android-Releases negativ auf sich aufmerksam gemacht.

Mehr Ersatzteile für Fairphone 2

Für das Fairphone 2, das im Dezember 2015 startete, verspricht man bessere Unterstützung. Auch hier hatte man zuletzt Probleme mit der Verfügbarkeit von Ersatzteilen im eigenen Onlineshop. Im August soll das Lager jedoch wieder aufgefüllt werden, um der anhaltenden Nachfrage gerecht zu werden. (red, 25.07.2017)