Martin Kotynek löst Alexandra Föderl-Schmid an der Spitze der STANDARD-Redaktion ab.

Foto: Samaruddin Stewart

Wien – Er hat eine österreichische Mobilnummer, Wurzeln in Perchtoldsdorf bei Wien und auf Twitter seit Mittwoch einige neue Follower aus der STANDARD-Redaktion: Martin Kotynek, derzeit stellvertretender Chefredakteur von "Zeit Online", zuständig für die strategische Weiterentwicklung der deutschen Nachrichtenseite, für investigative Recherche, interaktives Erzählen und Engagement. Und, voraussichtlich ab November, nächster Chefredakteur von DER STANDARD.

Kotynek übernimmt von Alexandra Föderl-Schmid, seit zehn Jahren Chefredakteurin und seit 2012 Herausgeberin. Sie wechselt zur "Süddeutschen Zeitung", für die sie als Korrespondentin aus Tel Aviv berichten wird.

"Süddeutsche" und "Zeit"

Kotynek (34) hat Neurowissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert. Weil er Wissenschaftsjournalist werden wollte, erklärte Kotynek der deutschen Branchenzeitschrift "Medium Magazin", die ihn 2013 unter die 30 besten Journalisten unter 30 Jahren reihte. Nach dem Master ein Praktikum in der Wissenschaftsredaktion der "Süddeutschen Zeitung", kurz Chef vom Dienst des Magazins "SZ Wissen", dann als Redakteur zuständig für das "Thema des Tages" auf Seite 2 der deutschen Qualitätszeitung.

2012 wechselte er ins Investigativressort der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit". 2013/14 befasste er sich als Knight Journalism Fellow an der Uni Stanford im Silicon Valley zehn Monate unter anderem mit Innovationsmanagement und Leadership im Journalismus. Seit Juli 2014 ist er stellvertretender Chefredakteur von "Zeit Online" in Berlin.

Erfahrener Blattmacher und Digitalprofi

Für Kotynek als neuen Chefredakteur des STANDARD entschieden Herausgeber Oscar Bronner, Aufsichtsrat und Vorstand Alexander Mitteräcker gemeinsam, ließ die STANDARD-Gruppe am Mittwoch verlauten. "Mit Martin Kotynek gewinnen wir einen erfahrenen Blattmacher und Digitalprofi für den STANDARD", erklärt Bronner in einer Unternehmensmitteilung. "Wir freuen uns sehr, einen Chefredakteur gefunden zu haben, der die besten Voraussetzungen mitbringt, alle unsere journalistischen Angebote erfolgreich weiterzuentwickeln."

2013 erklärte Kotynek dem "Medium Magazin", wie er gerne in zehn Jahren arbeiten würde: "In einer Branche, die sich nicht selbst bemitleidet und ihren eigenen Untergang herbeiredet, sondern den Mut hat, mit den digitalen Möglichkeiten zu experimentieren und sich im laufenden Betrieb Schritt für Schritt neu zu erfinden. Und in der jene gewinnen, die auf die Klugheit der Leser setzen." (fid, 26.7.2017)