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Sebastian Vettel schaut Lewis Hamilton nur an, der Brite wiederum könnte auf den Deutschen bald runterschauen.

Foto: AP/Frank Augstein

Budapest – Nach zwei Monaten ohne Sieg lässt der Rausch langsam nach, Ferrari droht Katerstimmung. "Ich verliere nicht gerne, ich hasse es sogar", sagt Sebastian Vettel mit Blick auf die jüngsten Ergebnisse, "und deshalb müssen wir es jetzt besser machen".

Denn die WM-Führung des 30-Jährigen ist fast aufgebraucht, die italienische Presse sieht alle Chancen schwinden. Zu allem Überfluss macht die Formel 1 nun auf Lewis Hamiltons Paradestrecke Station. Beim Großen Preis von Ungarn in der Nähe von Budapest am Sonntag (14 Uhr / ORF 1) muss/will Vettel seinen Vorsprung von derzeit nur einem Punkt auf den Mercedes-Star in die Sommerpause retten. Ausgerechnet dort, wo Hamilton schon fünfmal gewonnen hat. Der Trend spricht gegen Vettel.

In den ersten sechs Rennen der Saison hatte der Deutsche die Formel 1 noch wachgeküsst, mit drei Siegen und drei zweiten Plätzen brach er die Mercedes-Dominanz, Maranello schwelgte in Glückseligkeit. Doch seither will Ferrari kaum noch etwas gelingen. In Montreal, Baku, Spielberg und Silverstone fuhr Vettel nur ein einziges Mal auf das Podest.

Die Gründe waren vielfältig, es war viel Pech dabei, doch die Zeitungen in Italien schlagen Alarm. Eine "Wende im Titelkampf" sei da gerade zu beobachten, die Scuderia müsse "zittern", die nächste Mercedes-Herrschaft könne anbrechen. Vettel ist all das allerdings zu einfach. "In den vergangenen Wochen waren es Kleinigkeiten, die über Siege, Niederlagen und Podestplätze entschieden haben. Wir werden zweifellos an ein paar Dingen arbeiten müssen. Aber dann könnte das Bild schon wieder ganz anders aussehen."

Tatsächlich waren es ja vor allem die Unfälle in Kanada und Aserbaidschan sowie ein Reifenschaden in England. Doch einen weiteren Fakt will und kann Vettel nicht ignorieren. "Es ist wahr", sagt er: "Mercedes war zuletzt stärker. Das können wir über Nacht auch nicht ändern." (red, 26.7.2017)