Die Mannschaft des FC Wageningen aus der Saison 1966/67. Herman Koop (obere Reihe, rechts) war der Torhüter des Teams.

Riezinger

"Es war eine wunderschöne Zeit", sagt Hans van Eeden. "Vom ersten bis zum letzten Tag." Jeden Dienstag fährt van Eeden, 82 Jahre alt, von Amersfoort ins 43 Kilometer entfernte Wageningen. Jeden Dienstag treffen sich rund 20 ehemalige Spieler des FC Wageningen im Klubraum des Vereins. Man spricht über die guten alten Zeiten. Zweimal, 1939 und 1948, gewann der FC Wageningen den niederländischen Cup.

Van Eeden spielte zwischen 1956 und 1963 für den Verein – in der ersten und in der zweiten Liga. "Ich war fast überall einsetzbar." Einmal gewann der Klub in dieser Zeit den Regionalpokal. Van Eedens schönste Erinnerung ist aber jene an Anton "Charley" van de Weerd. Er war der Star des FC Wageningen. Abgesehen von einer kurzen Unterbrechung spielte er von 1940 bis 1961 für den Verein. 2008 verstarb er 86-jährig. Sein Bild ist eines von vielen, das im Klubraum an der Wand hängt.

Pleite

Den FC Wageningen gibt es nicht mehr, 1992 ging er pleite. "Von einem auf den anderen Tag", sagt Herman Koop. Der 72-Jährige war von 1966 bis 1970 Torhüter des Vereins. Stolz zeigt er das Mannschaftsfoto, auf dem er zu sehen ist. Er erinnert sich gerne an die alten Zeiten. 6000 bis 10.000 Zuschauer seien einst zu Erstliga-Spielen gekommen. "Zum Derby gegen Vitesse Arnheim kamen sogar 12.000 bis 15.000."

Heute wirkt eine der Tribünen des Stadions "Wageningse Berg" baufällig. Lange Zeit wurde es sich selbst überlassen. Seit ein paar Jahren wird der Platz als Trainingsfeld genutzt. Derzeit von Österreichs Fußballerinnen. Eine Gruppe von Ehrenamtlichen pflegt die Tribünen. "Früher war alles überwachsen", sagt Koop. Die Zeiten waren auch schon schlimmer. (Birgit Riezinger, 27.7.2017)