Wiesbaden – Nach einigen stabilen Jahren müssen die deutschen Brauer heuer eine Durststrecke bewältigen. Im ersten Halbjahr ging der Bierabsatz der Brauereien um 2,1 Prozent auf 46,8 Millionen Hektoliter zurück, gab das Statistische Bundesamt am Freitag bekannt.
Weniger Absatz in EU
Im Gegensatz zu früheren Jahren schwächelt nun auch der Bierexport in die EU (-5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und nach Übersee (-7,3 Prozent).
In Deutschland geht der Bierdurst schon seit Jahren zurück. Die bei den Deutschen abgesetzte Menge nahm im ersten Halbjahr auch wegen des wechselhaften Wetters und fehlender Fußball-Großereignisse um 1,2 Prozent ab. Die Produktion für den deutschen Markt macht gut vier Fünftel des Gesamtabsatzes aus.
Weniger Alkoholkonsum von Älteren
Schon 2016 wurde in Deutschland so wenig Bier getrunken wie noch nie zuvor. Mögliche Gründe: Die Bevölkerung wird im Schnitt immer älter, und im hohen Alter trinken Menschen mitunter weniger Alkohol. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung trinken auch junge Menschen tendenziell weniger Alkohol als noch vor einigen Jahren.
Radler legt weiter zu
Die amtlichen Absatzzahlen basieren auf der Biersteuerstatistik. Die steuerfreien Biere ohne Alkohol werden davon nicht erfasst – wohl aber bierhaltige Mischgetränke wie Radler. Sie legten gegen den Trend zu und erzielten in den ersten sechs Monaten einen Zuwachs von 5,3 Prozent auf 2,1 Millionen Hektoliter. (APA, 28.7.2017)