Berlin/Bagdad – Die vier im Irak festgenommenen deutschen Frauen sollen bei der Sittenpolizei der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) gearbeitet haben. Das berichtete der "Spiegel" am Freitag im Voraus aus seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf deutsche Sicherheitsbehörden. Die sogenannte Khansa-Brigade war demnach in den IS-Hochburgen Raqqa und Mossul aktiv.

Sie sorgte dafür, dass sich Frauen an die Kleiderregeln der Jihadisten hielten. Wer sich nicht verhüllte oder Make-up unter dem Gesichtsschleier trug, wurde ausgepeitscht. Die vier mutmaßlichen deutschen Jihadistinnen, darunter eine 16-Jährige aus Sachsen, waren von irakischen Streitkräften im Zuge der Rückeroberung Mosuls gefasst worden.

Zwei der Frauen sollen dem Bericht zufolge zudem in der IS-Propaganda im Internet aktiv gewesen sein und womöglich auch neue Mitglieder für die Jihadistenmiliz rekrutiert haben. Die deutsche Bundesregierung gehe nach ersten Gesprächen mit irakischen Behörden davon aus, dass keiner der Frauen die Todesstrafe droht. Deutschen Diplomaten sei signalisiert worden, dass es keine Hinweise auf eine Beteiligung an Morden oder Kampfhandlungen gebe. (APA, 28.7.2017)