Palästinenser bewarfen die Sicherheitskräfte mit Steinen und setzten Barrikaden in Brand.

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Jerusalem – Nach Wochen der Gewalt zwischen Palästinensern und israelischer Polizei sind die Freitagsgebete in der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem verhältnismäßig friedlich verlaufen. In der Altstadt hielten sich am Freitag zwar zusätzliche Polizisten in Schutzausrüstung und zu Pferde bereit. Nach dem Gebet in der Moschee auf dem Tempelberg verließen die mehreren tausend Muslime den Ort ohne gewalttätige Auseinandersetzungen.

Trotzdem kam es zu Zusammenstößen. TV-Bilder zeigten, wie aus einer Gruppe von Palästinensern Flaschen und Steine geworfen wurden und Barrikaden in Brand gesetzt wurden. Die Polizei schoss Blendgranaten ab. Aus Furcht vor neuen Protesten hatte Israel den Zugang zum Tempelberg erneut eingeschränkt. Männer unter 50 Jahren wurden nicht zur Al-Aqsa-Moschee gelassen.

Die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern haben sich seit zwei Wochen extrem verschärft, nachdem Israel als Reaktion auf einen Anschlag auf Polizisten Metalldetektoren an einem Zugangspunkt zum Tempelberg aufgestellt hatte. Aus Protest gegen die Sicherheitsvorkehrungen und aufgestachelt von Gerüchten, Israel wolle den fragilen Status Quo bei der Kontrolle des Gebiets zu seinen Gunsten verändern, boykottierten die Muslime die Kontrollstellen und protestierten teilweise gewaltsam in Ost-Jerusalem. Am Donnerstag baute Israel die Sicherheitsvorkehrungen ab, wegen der Palästinenser für Freitag zu einem "Tag des Zorns" aufgerufen hatten. (red, APA/Reuters, 28.7.2017)