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Proteste vor Israels Botschaft in Amman.

Foto: Reuters/Hamed

Amman/Jerusalem – Die jordanische Staatsanwaltschaft hat einen Wachmann der israelischen Botschaft in Amman wegen Mordes angeklagt. Der Mann hatte vor einer Woche zwei Jordanier auf dem Gelände der israelischen Botschaft erschossen. Er sei nun wegen Mordes und unerlaubten Waffenbesitzes angeklagt worden, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft, Akram Masaadeh, am Freitag der jordanischen Nachrichtenagentur Petra.

Der Zwischenfall hatte die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Jordanien belastet. Nach den Freitagsgebeten demonstrierten in Jordaniens Hauptstadt Amman hunderte Menschen gegen Israel. Derzeit steht Israel in der arabischen Welt ohnehin wegen der Unruhen auf dem Tempelberg in Jerusalem in der Kritik.

Immunität

Der jordanische Staatsanwalt hofft, dass der israelische Sicherheitsmann trotz diplomatischer Immunität verurteilt werde. Der Mann hatte Anfang der Woche Jordanien verlassen und war nach Israel zurückgekehrt. Auch Jordaniens König Abdullah II. forderte Israel unter der Woche auf, den Wachmann vor Gericht zu stellen.

Nach Angaben des israelischen Außenministeriums hatte ein 17-jähriger jordanischer Arbeiter den Wachmann mit einem Schraubenzieher angegriffen. Daraufhin habe er den Jugendlichen erschossen und auch den unbeteiligten jordanischen Vermieter versehentlich tödlich verletzt. (APA, 28.7.2017)