Zahlungen an die Deutsche Telekom und die französische Orange haben beim britischen Telekomkonzern BT tiefe Kerben geschlagen. Um im Bilanzskandal in Italien rechtliche Forderungen der beiden Anteilseigner zu vermeiden, verglichen sich die Briten mit ihnen, wie BT am Freitag mitteilte.

Wegen der Sonderzahlung von 225 Mio. Pfund (253 Mio. Euro) brach der Vorsteuergewinn im ersten Geschäftsquartal um 42 Prozent auf 418 Mio. Pfund ein.

"Wir hatten schon gedacht, Italien liegt hinter uns"

Am Aktienmarkt in London wurde BT abgestraft, BT-Papiere fielen um drei Prozent. "Wir hatten schon gedacht, Italien liegt hinter uns", schrieben die Analysten der Beratungsgesellschaft Bernstein.

BT machte im Jänner publik, dass die vertiefte Überprüfung von Buchungen bei der Italien-Tochter ein komplexes System falscher Umsatz-, Verkaufs- und Leasing-Vorgänge aufgedeckt hatte. Daher musste die Abschreibung auf das dortige Geschäft auf 530 Mio. Pfund ausgeweitet werden.

Die Deutsche Telekom war vor über einem Jahr über ein Tauschgeschäft an die BT-Beteiligung von zwölf Prozent gekommen und damit zum größten Anteilseigner des Konzerns aufgestiegen. Es gebe bei jeder Übernahme Garantien, die Einigung trage diesen Rechnung, sagte BT-Chef Gavin Patterson. "Wir sind enttäuscht. Das ist erst kürzlich aufgekommen." (APA, 28.7. 2017)