Nürnberg – Nach einem furiosen Start ins neue Jahr wird der deutsche Arbeitsmarkt nach Experteneinschätzung in der zweiten Jahreshälfte merklich an Tempo verlieren. Trotz weiterhin gut laufender Konjunktur sei in den nächsten Monaten und auch im Jahr 2018 nicht mehr mit einem so starken Rückgang der Arbeitslosigkeit zu rechnen wie zuletzt, betonten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Deutschen Presseagentur.

Die meisten rechnen damit, dass die Zahlen auf demselben Niveau bleiben. Das hänge auch mit der erwarteten steigenden Zahl arbeitsloser Flüchtlinge zusammen.

"Wir haben Anzeichen, dass sich in den kommenden Monaten die Fluchtmigration stärker in den offiziellen Arbeitslosenzahlen niederschlagen wird", sagte der Commerzbank-Ökonom Eckart Tuchtfeld. Bisher sei die Arbeitslosigkeit der Deutschen so stark gesunken, dass der leichte Anstieg der Flüchtlings-Arbeitslosigkeit unter dem Strich nicht zu einem Anstieg der Gesamtarbeitslosigkeit führte. Mit einer wachsenden Zahl erwerbsloser Asylsuchender dürfe sich das ändern. (APA, 29.7.2017)