Kabul – Nach Angaben der US-Behörde für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar) trägt die afghanische Regierung eine Mitschuld an Kindesmissbrauch durch die eigenen Sicherheitskräfte. "Afghanische Beamte machen sich mitschuldig, insbesondere bei der sexuellen Ausbeutung und der Rekrutierung von Kindern durch die afghanischen Sicherheitskräfte", heißt es in einem geheimen Sigar-Bericht.

In dem Bericht, der am Dienstag an den US-Kongress übergeben wurde, geht es vor allem um den sexuellen Missbrauch von Buben in Afghanistan. Darin wird der afghanischen Regierung vorgeworfen, die Opfer weder zu identifizieren noch ihnen zu helfen. In einigen Fällen seien Opfer sogar festgenommen oder strafrechtlich verfolgt worden.

Vorerst keine offizielle Stellungnahme

Nach US-Recht dürfen Pentagon und US-Außenministerium Einheiten ausländischer Truppen nicht unterstützen, wenn bekannt ist, dass diese Menschenrechte verletzen. Vom US-Verteidigungsministerium und von der afghanischen Regierung gab es zunächst keine Reaktion auf die Vorwürfe.

Die USA sind in Afghanistan derzeit mit 7.000 Soldaten am Nato-Einsatz "Resolute Support" beteiligt. Die Nato-Truppen unterstützen die afghanischen Sicherheitskräfte unter anderem mit Training und Ausrüstung. (APA, 1.8.2017)