Dirigiert Philharmoniker in Salzburg: Andris Nelsons.

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Die erste Festivalphase in Salzburg gehörte, was Mozart anbelangt, nicht – wie so oft – den Wiener Philharmonikern, sondern dem wunderbaren Ensemble MusicAeterna und ihrem Dirigenten Teodor Currentzis. Allein, die Philharmoniker haben unter der Leitung von Bernard Haitink anhand einer intensiven Version von Mahlers neunte Symphonie kürzlich ein Rufzeichen gesetzt.

Die existenziellen Verästelungen, die Zusammenbrüche der Idylle und die dramatischen Entladungen vermittelten sich dringlich und voll der fiebrig singenden Kantilenen. Der finale Satz schließlich wurde grandios als fortschreitende symphonische Vereisung und Entmaterialisierung zelebriert.

So gehaltvoll darf es weitergehen – und es gibt Gelegenheit. Mahler erschallt zwar erst später (26.,27. 8.) wieder, wenn Daniel Barenboim dessen siebte Symphonie dirigiert. Zunächst geht es immerhin aber mit Energiebündel Andris Nelsons weiter, der Schostakowitschs siebte Symphonie, die "Leningrader", leitet (6. und 7. 8.).

Auch russisch, aber etwas kulinarischer, legt es Riccardo Muti an: Mit den Wienern wird er Tschaikowskis Vierte umsetzen (13., 14., 15. 8.), um danach quasi an Bruckner-Meister Herbert Blomstedt zu übergeben. Neben Richard Strauss (Metamorphosen) interpretiert der Dirigent, der im Juli seinen 90er gefeiert hat, mit jenem Orchester, das heuer seinen 175er begeht, Bruckners Symphonie Nr. 7 (am 19. und 20. 8.). Alle Konzerte natürlich im Großen Festspielhaus. (toš, 1.8.2017)