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Besucher der Automesse in Barcelona begutachten im Juli einen Audi A8. Das Modell 4.2 TDI liegt in einem aktuellen Schadstofftest deutlich über dem Grenzwert.

Foto: Reuters / Albert Gea

Berlin – Auch die neuesten Dieselmodelle der Autokonzerne überschreiten nach Informationen der "Bild"-Zeitung die Grenzwerte für Stickoxide deutlich. Die Zeitung berichtet in ihrer Mittwochsausgabe über neue Messungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die 75 Diesel-Pkws getestet hat.

Negativliste: Volvo vor Audi und Fiat

Unter den zehn Modellen mit dem höchsten Stickoxid-Ausstoß befindet sich demnach auch der erst im zweiten Halbjahr 2016 eingeführte Volvo S90 4D. Das Modell mit auf der Straße gemessenen 1.076 Milligramm je Kilometer habe den Grenzwert von 80 Milligramm um das 13,5-Fache überschritten.

Angeführt wird die Negativliste vom aktuellen Audi A8 L 4.2 TDI, der beim Straßentest der DUH mit 1.422 mg/km um das 17,8-Fache über dem Grenzwert lag. Es folgen Modelle von Fiat (500X 2.0), Renault (Capture 1.5 dCi) und Landrover (Discovery Sport HSE TD4). Unter den Top Ten befinden sich auch Mercedes (B 180 d), Opel (Zafira Tourer 1.6 CDTI) und VW (Golf 1.6 TDI, Euro 5 vor Softwareupdate).

Neueste Modelle unter den Stickoxid-Sündern

"Die Liste zeigt, dass die Grenzwerte massenhaft und dramatisch selbst von neuen Modellen überschritten werden", sagte der Testleiter der Umwelthilfe, Axel Friedrich. "Das ist schlicht nicht zu akzeptieren."

Nur vier Autos hielten dem Bericht zufolge den Grenzwert von 80 mg/km ein, allesamt von deutschen Herstellern: Audi A5 2.0 TDI, Mercedes E 200d mit neuem OM-654-Motor, Audi Q3 2.0 TDI quattro und VW Sharan 2.0 TDI.

Druck auf Autobranche vor Dieselgipfel

In Berlin findet am Mittwoch auf Einladung des Verkehrs- und des Umweltministeriums ein Dieselgipfel mit Vertretern der Automobilindustrie statt. Die deutschen Autokonzerne sollen darlegen, wie sie die Schadstoffbelastung durch ihre Dieselautos reduzieren und die gesetzlichen Vorgaben künftig einhalten wollen. Ihnen drohen ansonsten Fahrverbote in deutschen Innenstädten. (APA, AFP, 2.8.2017)