Jerusalem – Der Verband ausländischer Journalisten (FPA) in Israel will einen Streit um Beschränkungen durch Sicherheitskräfte vor dem Obersten Gericht austragen. "Nach ernsthaften Überlegungen hat der Auslandspresseverband einen Antrag beim Höchsten Gericht eingereicht, der das Verhalten der Polizei und anderer Sicherheitskräfte während der jüngsten Unruhen in Israel anficht, teilte die FPA am Mittwoch mit.

"Wir wollen der gewaltsamen Taktik, die oft von der Polizei angewandt wird, ein Ende setzen und gewährleisten, dass wir frei und sicher berichten können." Während gewaltsamer Konfrontationen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften im Streit um Sicherheitsmaßnahmen am Tempelberg in Jerusalem hatte es zuletzt Beschränkungen gegen Journalisten gegeben. Jerusalemer Polizeichef Joram Halevy hatte argumentiert, dies geschehe zu ihrer eigenen Sicherheit.

Touristen dürfen rein, Journalisten nicht

"Journalisten sind mehrfach daran gehindert worden, Jerusalems Altstadt und den Tempelberg/die Al-Aqsa-Anlage zu besuchen, während Touristen freien Zugang hatten und Videos von gewaltsamen Zusammenstößen machten", hieß es in der FPA-Mitteilung. Journalisten seien beschimpft und schikaniert worden. "Einige wurden schwer verletzt, einer davon erlitt eine Gehirnerschütterung, nachdem er von der Polizei geschlagen wurde."

Israels Regierung habe diese Vorfälle ignoriert. "Das ist ein schändliches Verhalten für ein Land, das sich als einzige Demokratie im Nahen Osten preist und behauptet, der Pressefreiheit verpflichtet zu sein. Der juristische Kampf wird nicht einfach sein – aber wir glauben, dass wir keine andere Wahl haben." Ein israelischer Polizeisprecher war zunächst nicht für einen Kommentar erreichbar. (APA, 2.8.2017)