Rom – Crewmitglieder des Schiffes "Iuventa" der deutschen NGO Jugend Rettet sollen auf hoher See Kontakte zu Schleppern unterhalten haben. Damit dieses Vergehen nicht wiederholt werde, sei das Schiff konfisziert worden, berichtete der Staatsanwalt der sizilianischen Stadt Trapani, Ambrogio Cartosio, am Mittwoch.

Cartosio schloss jedoch Verbindungen zwischen der NGO und Schleppern auf dem libyschen Festland aus. Er bestritt auch, dass die deutsche Organisation Geld von Schleppern kassiert haben könnte.

Cartosio, der seit April gegen Crewmitglieder der NGO wegen Beihilfe zur illegalen Migration ermittelt, erklärte, die Konfiszierung des Schiffes sei nicht damit in Verbindung zu bringen, dass Jugend Rettet nicht den Verhaltenskodex der italienischen Regierung zur Regelung von Rettungseinsätzen im Mittelmeer unterzeichnet habe.

"Wir weisen all diese Anschuldigungen entschieden zurück. Wir haben nichts zu verbergen", reagierte Jugend Rettet auf Twitter auf die Anschuldigung. Die Vorwürfe, dass private Seenotretter mit Schleppern "kooperieren", sind nicht neu. Bisher wurden jedoch von der italienischen Justiz keine Schuldbeweise vorgelegt. (APA, 2.8.2017)