Hannover/Wien – Dass Bäckereien pleitegehen, ist in der Geschäftswelt an sich nichts Außergewöhnliches. Der Insolvenzantrag einer Biobäckerei in Hannover, sorgt derzeit allerdings für allerhand Wirbel. Es geht um Hannovers erste Bio-Bäckerei "Doppelkorn", die 1984 ihre Pforten geöffnet hat. Eine Erfolgsgeschichte wie Bild schreibt. Jetzt steht das Unternehmen laut der Zeitung vor dem Ruin. Eine Rolle könnte dabei ein Österreicher spielen.

Der einstige Vorzeigebetrieb wuchs unter Gründer Manfred Dust kräftig, belieferte Märkte – kurz und gut, er florierte. Heute ist laut Bild davon wenig übrig. Im Frühjahr habe Dust seine Firma an einen Geschäftsführer eines Schuhladens verkauft. Dieser soll die Absicht gehabt haben, zu investieren. Er wollte die Kette modernisieren und erweitern. Soweit kam es allerdings nicht. Der Mann tauchte ab. Dust stellte am Montag beim Amtsgericht Hannover Insolvenzantrag.

Kette erneut verkauft

Die Filialen sind geschlossen. Vorübergehend, wie es heißt. In einer Betriebsversammlung hörten die Angestellten, dass die Kette erneut verkauft wurde, einen neuen Geschäftsführer hat. Es handle sich um Gerhard Haidacher (54), österreichischer Goldmedaillen-Gewinner im Viererbob (1992). Die Staatsanwaltschaft ermittelt, wie dem STANDARD bestätigt wurde. Der Verdacht: betrügerischer Bankrott, Insolvenzverschleppung. Über Haidachers Rolle erteilte die Staatsanwaltschaft keine Auskunft. (red, 2.8.2017)