Phnom Penh – Wegen illegaler Geschäfte bei der Vermittlung von Leihmüttern in Kambodscha ist eine Australierin zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Frau wurde am Mittwoch von einem Gericht in der Hauptstadt Phnom Penh für schuldig befunden, Papiere gefälscht zu haben. Zudem muss sie eine Geldstrafe von umgerechnet 825 Euro zahlen.

Zusammen mit ihr wurden zwei Kambodschanerinnen zu jeweils 18 Monaten Haft verurteilt. Das südostasiatische Land war über Jahre hinweg eines der wichtigsten Ziele von westlichen Paaren, die keine eigenen Kinder bekommen können. Mit der Vermittlung von Leihmüttern, die gegen Geld eine befruchtete Eizelle austrugen oder über eine Samenspende schwanger wurden, machten verschiedene Organisationen gute Geschäfte. Nach der Geburt gaben sie das Kind dann zur Adoption frei.

Zwischenzeitlich hatte Kambodscha das kommerzielle Geschäft mit Leihmüttern untersagt, inzwischen wurde das Verbot aber wieder gelockert. Künftig müssen Männer mit einem DNA-Test vor Gericht nachweisen, dass sie der leibliche Vater eines Neugeborenen sind. Nur dann sollen ausländische Paare das Land mit dem Adoptivkind verlassen können. (APA, dpa, 3.8.2017)