Rouhani (mi.) erneut im Amt.

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Teheran – Rund zweieinhalb Monate nach seinem Wahlsieg ist Irans Präsident Hassan Rouhani offiziell in seine zweite Amtszeit eingeführt worden. Der Oberste Führer des Landes, Ayatollah Ali Khamenei, lobte bei der Zeremonie am Donnerstag die "enthusiastische Beteiligung" der iranischen Bevölkerung an dem Urnengang im Mai.

Bei der Wahl war Rouhani mit deutlichem Vorsprung vor seinem konservativeren Herausforderer Ebrahim Raisi im Amt bestätigt worden.

Rouhani rief bei der Zeremonie zur Einheit des Landes auf. Die Zeit zur "Zusammenarbeit" habe begonnen, sagte der Staatschef. Das 2015 nach jahrelangen Verhandlungen unterzeichnete Atomabkommen bezeichnete er als "Zeichen des iranischen Wohlwollens auf der internationalen Bühne". Der Iran werde "niemals" eine Isolierung akzeptieren.

Neue US-Sanktionen

US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag neue Sanktionen gegen Teheran in Kraft gesetzt, die der Kongress zuvor mit großer Mehrheit gebilligt hatte. Die USA begründen die Strafmaßnahmen mit Teherans Umgang mit Menschenrechten, der Unterstützung der libanesischen Hisbollah-Miliz und dem iranischen Raketenprogramm. Nach Einschätzung der iranischen Regierung verstoßen die Sanktionen gegen das Atomabkommen.

2015 war in Wien das internationale Atomabkommen mit dem Iran unterzeichnet worden. Geschlossen hatten es die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland mit dem Iran. Das Abkommen verpflichtet Teheran, seine Urananreicherung drastisch zurückzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug sollen schrittweise die Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden. (red, APA, 3.8.2017)