Vor allem die Entwicklungen in der Türkei und in Zypern stuft der Bericht als bedenklich ein.

Foto: APA/AFP/OZAN KOSE

Wien – Die Lage für Journalisten in Europa und seinen Nachbarländern hat sich seit letztem Jahr verschlechtert. Das legt ein Bericht von "Mapping Media Pressure" nahe. Im ersten Quartal des Jahres 2017 soll es zu zahlreichen Verletzungen der Grundrechte von Journalisten gekommen sein.

Hannah Machlin, Projektmanagerin von Mapping Media, wird zitiert: "Manche europäische Regierungen haben sich klar in den Medienpluralismus eingemischt, andere haben Journalisten festgenommen, belästigt oder bedroht."

Psychische Gewalt, sexuelle Belästigung und Cybermobbing

171 Journalisten wurden im ersten Quartal 2017 in Europa und seinen Nachbarländern festgenommen. Vor allem die Entwicklungen in der Türkei und in Weißrussland werden als bedenklich eingestuft, wo 96 Journalisten und Blogger festgenommen wurden. In Weißrussland sei die hohe Zahl zum Großteil auf die Berichterstattung über eine Demonstration gegen eine neue Steuer für Arbeitslose zurückzuführen.

Der Bericht erfasst psychische Gewalt, sexuelle Belästigung, Trolling und Cybermobbing als Formen der Einschüchterung. Vor allem Länder mit einer eigentlich positiven Einschätzung von Pressefreiheit wie Schweden oder Frankreich seien betroffen. In Schweden sollen besonders rechtsextreme Gruppen Journalisten auf diese Weise attackieren.

114 Journalisten sollen wegen politischer Entscheidungen ihren Job verloren haben. Insgesamt würde sich die Lage für Journalisten in den von dem Projekt erfassten Ländern stark verschlechtert haben. (muz, 3.8.2017)