Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) – Der Präsident des Internationalen Tennisverbands (ITF) ist mit seinem großen Davis-Cup-Coup bei der Generalversammlung durchgefallen. Bei der Sitzung in Ho-Chi-Minh-Stadt wurde der für diesen Sport revolutionäre Vorschlag, Davis-Cup-Einzel nur noch auf zwei Gewinnsätze zu spielen, hauchdünn nicht von der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit unterstützt.

Die zwar oft sehr langen, aber eben auch deshalb sehr geschätzten Fünf-Satz-Klassiker bleiben dem Traditionsbewerb also erhalten. 63,54 Prozent der Mitgliedsländer stimmten für die Reform, das Ziel des ITF-Präsidenten David Haggerty wurde daher nur knapp verfehlt. "Wir respektieren diese Entscheidung, aber sind enttäuscht, dass unsere Mitgliedernationen nicht das gesamte Reformpaket für den Davis Cup und Fed Cup angenommen haben. Wir brauchen eine Änderung, um die langfristige Zukunft dieser ikonischen und historischen Wettbewerbe zu sichern", sagte Haggerty. Man werde weiterhin daran arbeiten, die Bewerbe zu verbessern.

Gar nicht erst zur Abstimmung war nach vielen Einsprüchen schon davor der Vorschlag gekommen, das Finale an einem neutralen Ort auszutragen.

Neu ab 2018 sind nur vergleichsweise kleinere Details: So werden die Finalisten im Davis Cup und Fed Cup künftig im darauffolgenden Jahr in der ersten Runde das Gastgeber-Recht haben. Um die Kosten für die Veranstalter zu verringern, werden die Anforderungen in Sachen Trainingsplätze usw. erleichtert und die Spieler werden vor dem Davis Cup weniger offizielle Medien-Termine absolvieren müssen. (APA, 4.8.2017)