Wien – Die Konkurrenz ist breit gestreut. Beim ersten Nachdenken fallen einem VW Golf Variant, Seat Leon ST, Skoda Octavia Combi, Opel Astra Sports Tourer, Ford Focus Traveller, Peugeot 308 SW, Renault Mégane Grandtour, Fiat Tipo Kombi, Kia Ceed SW ein. Warum sollte man da zum Hyundai i30 Kombi greifen? Mögliche Antworten: Weil es ihn gibt. Weil er an Ausgefuchstheit der Konkurrenz in nichts nachsteht. Weil Hyundai einen guten Lauf hat. Seit Jahren schon.

Foto: Andreas Stockinger

Die haben die Neuauflage übrigens gründlich entschärft. Der progressiv designte Vorgänger, den konnte man nach wenigen Jahren schon nicht mehr recht sehen. Der Jetzige hingegen, grundsätzlich nicht unelegant und auf optische Langzeithaltbarkeit getrimmt, hält locker den ganzen Lebenszyklus durch. Glaubt jedenfalls Hyundai.

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Zum Test ausgefasst hatten wir den i30 Kombi mit dem 110 PS starken 1,6-Liter-Diesel, 6-Gang-Schaltung und in Top-Ausstattungsversion Style. Kostet 29.490 Euro alser Nackerter, mit Extras kam er auf 31.310, das Panorama-Glas-Hubschiebedach schlug dabei mit 1200 Euro zu Buche. Eine prinzipiell sinnvolle Investition, macht es den Kombi doch zum luftigen Vehikel. Bevor die Sonne dieses jedoch in eine Sauna verwandelt und trotzdem wieder keiner drin aufgießt und wachelt, schließen wir die Jalousie.

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Was wir hingegen öffnen, immer wieder gerne, ist die Heckklappe. Dahinter verbirgt sich ein mit allen klassenüblichen Raffinessen versehener Kofferraum, der minimal 602 Liter Zeugs fasst, bei umgelegten Rücksitzen wächst er sich auf 1650 Liter aus. An praktischen Ablagen mangelt es auch im Innenraum nicht, der wiederum ist sauber gezeichnet, und Zugang in die Welt der Nullen und Einsen eröffnet das mittig aufgesetzte Infotainmentsystem.

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Zum Fahrkapitel lässt sich sagen, dass hinsichtlich Souveränität des Fahrwerks, Präzision der Lenkung noch Luft nach oben ist, von den diesbezüglich besten Gegnern her gesehen. Dem Rest begegnet der Koreaner auch hier auf Augenhöhe. Draufgängerisch veranlagten Menschen wird vielleicht der 110-PS-Diesel nur eingeschränkt Freude bereiten. Er ist ein bisserl arg brav, lässt sich im Drehzahlkeller ein bisserl gar sehr bitten. Testverbrauch? Rund sieben Liter auf 100 km. (Andreas Stockinger, 24.8.2017)

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