Aus luftigen Höhen fängt der Vogelhändler Adam in Carl Zellers gleichnamiger Operette sein zwitscherndes Gut. Beziehungsweise: fing. Denn nun strebt er zwecks Heirat eine sicherere Stellung an, die eines kurfürstlichen Menageriedirektors soll es sein. Ein Verwirrspiel um Liebe, Geld und Stand beginnt.

1891 uraufgeführt wurde es zum großen Erfolg, Nummern wie Ich bin die Christel von der Post oder Schenkt man sich Rosen in Tirol auch einzeln bekannt. In luftige Höhen soll die volkstümlich kostümierte Liebesgeschichte heute, Samstag, Publikum locken. Als Höhepunkt der dreiwöchigen 38. Internationalen Ötztaler Kulturwochen.

Seit 1980 treffen dabei in Obergurgl Profis auf Amateure auf Öffentlichkeit. So werden vormittags unter der Leitung internationaler Dozenten Tonleitern erklommen: Aus einem Streicherensemble ist über die Jahre ein Kursangebot zu Opern- und Liedgesang, Kammerchor, Violine, Kammermusik, Sinfonieorchester, klassischer Gitarre und Jodeln gewachsen. Teilnehmer kommen auch aus Amerika oder Japan. Nachmittags erklimmt man die Berge, abends die Bühne, um die Kursfortschritte zu präsentieren.

Kurz und knapp, dabei in einigen Partien für die Kulisse Ötztal adaptiert, ist die gezeigte Vogelhändler-Inszenierung von Tobias Engeli. Nur vierzig Minuten zählt die Fassung für das Open Air auf der Hohen Mut heute, Samstag; eineinviertel Stunden dauern die Termine am Abend und am Sonntag. (wurm, 5.8.2017)