Detroit – Der in den USA im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal festgenommene Volkswagen-Manager hat sich schuldig bekannt. Er gestand am Freitag vor einem Gericht in Detroit ein, Teil einer Verschwörung zur Irreführung der US-Aufsichtsbehörden und zum Verstoß gegen Umweltgesetze gewesen zu sein. Nach einer Absprache mit der Staatsanwaltschaft drohen ihm nun bis zu sieben Jahre Haft und eine Geldstrafe zwischen 40.000 und 400.000 Dollar. Die Staatsanwaltschaft ließ die meisten Anklagepunkte fallen, das Strafmaß sinkt deutlich – im Extremfall hätten dem Manager 169 Jahre Haft gedroht. Das Strafmaß soll am 6. Dezember verkündet werden.

Der Mann war im Januar in Florida nach einem Urlaub vor dem Heimflug nach Deutschland festgenommen worden. Der Ex-Chef des für die Koordination mit den US-Behörden zuständigen Umwelt- und Ingenieursbüros von VW ist einer von mehreren früheren und aktuellen Managern unterhalb der Konzernführung, die von der US-Justiz für die Manipulation von Abgaswerten und deren Verschleierung verantwortlich gemacht werden. Ein weiterer ehemaliger VW-Mitarbeiter in den USA, der sich bereits schuldig bekannt hat, arbeitet mit den Ermittlern zusammen. Die anderen halten sich in Deutschland auf und müssen keine Auslieferung fürchten.

Volkswagen hatte sich in den USA für schuldig bekannt, Abgaswerte manipuliert und dies vor den Behörden verschleiert zu haben. Damit schufen die Wolfsburger die Voraussetzung für einen Vergleich, der den Konzern bis zu 22,6 Milliarden Euro kostet. Als Teil des Schuldeingeständnisses akzeptiert Volkswagen darin eine Geldstrafe von 4,1 Milliarden Euro. (APA, 4.8.2017)