Foto: Screenshot/WebStandard

Die Reaktionen auf ein Foto von sich gemeinsam mit Arbeitskolleginnen hätte sich die Marvel-Comic-Gestalterin Heather Antos wohl anders vorgestellt. Nachdem sie ein Selfie mit dem Titel "It's the Marvel milkshake crew" auf Twitter veröffentlicht hatte, wurde die Frau von etlichen Nutzern wüst sexistisch beschimpft. Die Gestalterin würde gemeinsam mit ihren Arbeitskolleginnen für die feministische "Social Justice Warrior"-Bewegung stehen, so der Tenor der aufgeregten User.

Mit diesem Selfie nahm alles seinen Anfang.

Die Postings reichten von: "Jetzt weiß ich, wieso die Marvel-Comics immer schlechter werden" bis hin zu "Mit der einen ganz vorne würde ich sofort vögeln". Manche Twitter-Nutzer sagten den Frauen auch nach, dass sie hässlich seien und ausschauen, als würden sie Vergewaltigungen erfinden. Mehr als 382 Antworten zog das Foto nach sich – größtenteils mit derben Inhalten.

DC reagierte mit Solidarität für die Frau.

Doch anstatt eingeschüchtert zu reagieren, entstand unter dem Hashtag #MakeMineMilkshake eine wahre Solidaritätswelle mit der Comic-Gestalterin. Selbst die größte Konkurrenz, nämlich DC, nahm an dieser teil und zeigte auf, wie viele Frauen an den Comics beteiligt sind. Um die Wogen letztlich gänzlich zu glätten, wurde von Marvel letztlich ein weiteres Milkshake-Foto veröffentlicht, um aufzuzeigen, dass sowohl Frauen als auch Männer an den Comics mitarbeiten.

Der Beweis: Es arbeiten sowohl Männer als auch Frauen an den Marvel-Comics.

Erst kürzlich war DC größerer Kritik ausgesetzt, weil der Verlag mit dem Film "Wonder Woman" eine Frau als Hauptfigur eingesetzt hatte. Die selbstbewusste Superheldin gespielt von Gal Gadot sorgte bei der Fachpresse für Begeisterung, vielen stieß jedoch negativ auf, dass auf eine Heldin und nicht einen Helden in der Hauptrolle gesetzt wurde. Im Juli 2016 wurden etwa die Wertungen des Films "Ghostbusters" von vielen Usern manipuliert – die Kritiker konnten keinen Gefallen daran finden, dass nur Frauen die Hauptfiguren porträtierten. (red, 05.08.2017)