Zu einer der zentralen Freiheiten von Android gehört es, dass die Smartphone-Hersteller die Software weitgehend ihren eigenen Vorstellungen anpassen können. Dies hat über die Jahre zu einer Vielzahl an unterschiedlichen User-Interfaces geführt, für die sich die Anbieter zum Teil auch regelmäßig harsche Kritik anhören müssen. Einer davon zieht nun die Konsequenz.

Ende der Modifikationen

Lenovo will seine Smartphone künftig mit unverändertem Android ausliefern, kündigt Anuj Sharma, Marketingchef von Lenovo Indien, gegenüber Gadgets 360 an. Die eigene Oberfläche Vibe Pure UI werde hingegen eingestampft. Der Entscheidung erfolge auf expliziten Kundenwunsch, immer wieder habe man von diesen gehört, dass sie liebe ein "pures" Android hätten anstatt der Lenovo-eigenen Anpassungen. Entsprechend reagiere man nun auf diesen Wunsch.

Lenovo folgt dabei dem Vorbild anderer Hersteller, die in den letzten Jahren ihre Android-Modifikationen zum Teil deutlich reduziert hat. Ein Pionier in dieser Hinsicht war die Lenovo-Tochter Motorola, deren Geräte bereits seit einigen Jahren recht nah an Stock Android sind. Auch Nokia setzt auf ein unmodifiziertes Android.

Theorie

Die Einstellung all der Oberflächenanpassungen hat aber auch für Lenovo selbst entscheidende Vorteile, reduziert sich dadurch doch der Wartungsaufwand merklich. In der Theorie könnte dies auch schnellere – und häufigere – Updates zur Folge haben. Dass dies keinen Automatismus darstellt, zeigt aber Lenovo selbst vor, hat sich die Update-Situation bei Motorola doch zuletzt merklich verschlechtert. (apo, 6.8.2017)