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Berlin – Im Streit über eine Rede des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil über den Abgasskandal bei VW hat die Landesregierung zwei Versionen des Manuskriptes veröffentlicht. Wie aus dem am Sonntag verbreiteten Dokument hervorgeht, machte der Autokonzern vor der Rede im Jahr 2015 mehrere Änderungsvorschläge, die zum Teil angenommen, aber auch abgelehnt wurden.

Weils Sprecherin Anke Pörksen zufolge wurden in einer VW-kritischen Passage die Änderungswünsche des Konzerns nur zu einem geringen Teil übernommen. Der SPD-Politiker warf darin VW vor, die Abgasmanipulationen zu spät eingeräumt und einen schweren Fehler begangen zu haben. Weil hielt die Rede schließlich im niedersächsischen Landtag. Er sitzt auch im VW-Aufsichtsrat, weil Niedersachsen 20 Prozent von VW besitzt.

VW-Mitarbeiter: Rede "umgeschrieben und weichgespült"

Die "Bild am Sonntag" hatte einen namentlich nicht genannten VW-Mitarbeiter mit den Worten zitiert: "Wir haben die Rede umgeschrieben und weichgespült." Daraufhin wurde Weil etwa von Unionspolitikern kritisiert. Er selbst wies die Vorwürfe zurück. Die Unterstellung, seine Regierung habe sich von VW die Feder führen lassen, sei "bodenlos". Er begründete das Vorgehen unter anderem mit den Verfahren, die es gegen VW damals in den USA gab. Im Kern sei der Redetext unverändert geblieben. (APA, 7.8.2017)