Wo wurde es erfunden? Venetien und Friaul streiten, hierzulande ist das Tirumisu jedenfalls auch ein Dessert-Klassiker.

Foto: derStandard.at/Schersch

Rom – In Italien wird um die Herkunft des weltbekannten Desserts Tiramisu debattiert. Das Landwirtschaftsministerium in Rom hat in seiner Liste traditionsreicher Speisen das Tiramisu als Süßspeise registriert, die erstmals in den 50er-Jahren im friaulischen Tolmezzo entworfen wurde, berichteten italienische Medien.

1959 hatte die Köchin Norma Pielli in Tolmezzo das Dessert "Tirimi su" serviert. Schriftliche Beweise aus dem Jahr 1950 wurden gesichert, um zu bezeugen, dass Mario Cosolo di Pieris, Koch aus San Canzian d'Isonzo nahe Görz, eine Süßspeise mit dem Namen "Tirime su" kreiert hatte.

Venetien protestiert

Der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, verteidigt allerdings die Version, derzufolge das Tiramisu (zu Deutsch "zieh mich hoch") in Treviso entstanden ist. Die Stadt kämpft seit Jahren um die Anerkennung der Süßspeise als garantierte traditionelle Spezialität (STG). Erstmals verwendet wurde der Name Tiramisu 1970 im Restaurant Le Beccherie in Treviso, behauptet Zaia. Von dort habe sich die Bezeichnung dann sehr schnell auf der ganzen Welt verbreitet. Erfunden wurde das Tiramisu demnach von der Inhaberin des Lokals, Ada Campeol, und vom Koch Roberto Linguanotto.

Zaia kündigte Rekurs gegen den Beschluss des Landwirtschaftsministeriums an, der dem Tiramisu eine friaulische Herkunft zuweist. Im November ist in Treviso eine "Tiramisu-Weltmeisterschaft" geplant. Teilnehmer aus der ganzen Welt werden um den Titel kämpfen. (APA, 7.8.2017)

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