Nicht nur auf alten Nokias landen "Stille SMS".

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Deutsche Sicherheitsbehörden setzen immer mehr auf sogenannte "stille SMS", um Verdächtige zu orten. Insgesamt verschickten das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), das Bundeskriminalamt (BKA) sowie die Bundespolizei 194.610 derartiger Mitteilungen. Davon wurden 130.887 allein vom Verfassungsschutz verschickt. Wie oft der Bundesnachrichtendienst (BND) sich dieser Methode bediente, bleibt geheim. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im deutschen Bundestag hervor. 2016 wurden im ersten Halbjahr in mindestens 210.000 "Stille SMS" verschickt.

Mitteilungen werden vom Empfänger nicht bemerkt

"Stille SMS" sind Handynachrichten, die vom Empfänger nicht bemerkt werden und mit deren Hilfe sein Standort herausgefunden und sowie ein Bewegungsprofil erstellt werden kann. In Österreich werden "Stille SMS" ebenfalls von Behörden eingesetzt, hauptsächlich um Peronen in Notsituationen zu orten. Aktuelle Zahlen liegen nicht vor. Ob man selbst stille SMS bekommt, kann man etwa mit der Android-App Snoopsnitch herausfinden. Sie zeigt an, wann und von welcher Nummer die heimliche Nachricht gekommen ist. (red, 7.8. 2017)