Dritte Zähne werden mit Haftcreme am Kiefer verankert. Manche Produkte enthalten Zink.

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Dritte Zähne können gefährlich sein, vor allem dann, wenn sie nicht gut angepasst sind. Das war der Fall eines 62-Jährigen, der mit Taubheitsgefühl in ein britisches Krankenhaus eingeliefert wurde.

Wie Ärzte in den Fallberichten des British Medical Journal beschreiben, hatte der Mann zusätzlich Schmerzen und fühlte sich schwach auf den Beinen. Als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde, hatte er aufgrund dieser Beschwerden, seine Wohnung bereits sechs Monate nicht verlassen.

In der Magnetresonanztomographie erkannten die Ärzte Veränderungen im Rückenmark. Nach einigen zusätzlichen Untersuchungen wurde ihm Kupfermangelmyelopathie attestiert. Die kupfermangelassoziierte Myelopathie ist eine behandelbare und bisher zu wenig bekannte Differenzialdiagnose der funikulären Myelose, einer degenerativen neurologischer Erkrankungen mit dem Leitsymptom von Bewegungsstörungen in den Armen und Beinen.

Zähne festgeklebt

Wie die Ärzte erfragten, hatte der Mann zwischen zwei und vier Tuben zinkhaltige Haftcreme pro Woche in den letzten 15 Jahren verwendet, um seine schlecht sitzenden dritten Zähne zu befestigen.

Diese hochdosierten Zinkzufuhr kann den Kupferhaushalt im Körper beeinträchtigen und in seltenen Fällen zu neurologischen Problemen führen. Man empfahl dem Mann, auf die Haftcreme zu verzichten, trotzdem erholte er sich nicht vollständig. Die Ärzte vermuten, dass die Langzeitverwendung der Haftcreme zu irreversiblen Schäden geführt hat. (red, 8.8.2017)