Sarah Schmidjells Vorbild heißt Sebastian Kurz.

Foto: ÖVP

Gleisdorf – Warum sie damals, als sie noch im Schulalter war, nicht zu den Grünen oder zur SPÖ gegangen sei? "Die waren mir irgendwie zu radikal", sagt Sarah Schmidjell. Daher führte sie ihr erster politischer Weg zur Jungen ÖVP. "Die waren so auf einem Mittelweg, eine tolle Truppe damals in Gleisdorf. Sie hat auch zu meinen katholischen, zu den christlichen Wurzeln gepasst", sagt die junge Gleisdorferin, die nun in den Vorzugsstimmenwahlkampf um einen Platz im Parlament zieht.

Begonnen habe ihr politisches Engagement schon in der Schule, mit 15, wo sie sich für eine gute Schuljause engagiert habe, ehe sie Sebastian Kurz in der jungen ÖVP kennengelernt hat. Heute ist sie überzeugt, "dass er uns jetzt den Weg zeigt zu einer neuen Politik des Miteinander". Denn früher habe sie vor allem "der Zank in der Politik" sehr gestört.

Kurz höre zu, sei kooperativ. "Ich bin sehr froh, dass er sich als Kanzlerkandidat einbringt. Ich war immer ein begeisterter Fan." So auch jetzt in der Flüchtlingsfrage, sagt Sarah Schmidjell. "Ich sehe das ganz gleich wie Sebastian. Es macht doch keinen Sinn, wenn wir die Türen öffnen und Flüchtlinge aufnehmen. Dann machen sich immer mehr auf den Weg. Es ist sinnvoller, vor Ort zu helfen", sagt die 20-Jährige.

"Keine Grenze nach oben"

In der Jungen ÖVP habe sie sich bisher vordringlich beim Thema "Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau" engagiert – und dabei bereits bei den ÖVP-Frauen organisatorisch eine führende Rolle in der Ortsleitung übernommen. Aber sie strebe durchaus nach Höherem: "Es gibt keine Grenze nach oben." Auf dem Weg dorthin habe sie die Rückendeckung der Eltern bekommen.

Der Vater sei Unternehmer, die Mutter arbeite bei ihm im Betrieb, beide seien politisch nicht aktiv. "Ich bin die Einzige in der Familie, die sich politisch engagiert. Es war sehr toll von meinen Eltern, als ich mit 15 dahergekommen bin und gesagt habe, dass ich mich für Politik interessiere. Da sind sie voll hinter mir gestanden." Aber es gebe etwas tief Verbindendes, Gemeinsames in der Familie: "Das enge Verhältnis zur katholische Tradition und Kirche."

Noch könne sie sich aber nicht gänzlich auf die Politik konzentrieren, das Jusstudium in Graz benötige noch Zeit. Sollte sie es ins Parlament schaffen, wolle sie sich um Jungfamilien kümmern.

Zum Ausgleich geht's raus in die Natur, sagt Schmidjell. "Ich geh manchmal laufen und wandern. Ich bin ja heimatlich sehr verbunden." "Meine Stärken?" Da muss Schmidjell etwas nachdenken: "Ich bin jung, engagiert und sehr ehrgeizig. Eine Kämpferin."

Und die politischen Vorbilder? Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: "Sebastian Kurz, der ist auch jung." Toll finde sie auch den ÖVP-Bürgermeister von Gleisdorf, Christoph Stark. "Er war auch ein Grund, warum ich zur ÖVP gekommen bin."

Es sei eine Form der Wertschätzung, dass nicht sie als Jungkandidatin, sondern Stark als ÖVP-Listenerster für den Wahlkampf des Bezirkes aufscheine. Für sie bleibe der Vorzugsstimmenwahlkampf. Schmidjell rechne sich "aber gute Chancen" aus, dass sie dadurch nachrückt und in den Nationalrat einziehen kann. (Walter Müller, 8.8.2017)